Ubuntu 13.10: Der freche Salamander

Ubuntu 13.10
Ubuntu 13.10

Ubuntu 13.10 Saucy Salamander ist am 17. Oktober dieses Jahres erschienen. Ich benutze Ubuntu schon recht lange und war der erste in unserer Firma, der Ubuntu zusammen mit Unity als hauptsächliche Arbeits-Plattform eingesetzt hat. Ubuntu 13.10 ist keine LTS-Version und wird insgesamt neun Monate lang gepflegt werden. Die nächste LTS-Version ist für den April 2014 (Ubuntu 14.04) geplant. Der angekündigte Display-Server Xmir hat es diesmal noch nicht in die Desktop-Version geschafft, das wurde auf die kommende Version verschoben. Eine nach meiner Meinung recht weise Entscheidung. Wenn Xmir einem Millionen (Desktop) Publikum zugänglich gemacht wird, sollte es absolut fehlerfrei laufen, der Image-Schaden für Canonical wäre ansonsten beträchtlich.

Software

Etliche Software-Pakete wurden aktualisiert. Es wird jetzt Firefox 24 und LibreOffice 4.1 installiert.

  • Linux Kernel 3.11
  • Upstart 1.10
  • CUPS 1.6.2 und CUPS-filters 1.0.34
  • X.org Server 1.14

Über das Ubuntu Software Center läßt sich der VLC Player nur als Version 2.0.8 (Twoflower) installieren. Wer VLC 2.1 unbedingt haben will, kann das mit einem PPA erreichen:

sudo apt-add-repository ppa:videolan/stable-daily
sudo apt-get update
sudo apt-get install vlc

Ich persönlich bin allerdings kein allzu großer Freund von PPAs. Insbesondere dann nicht, wenn sehr viele davon ins Spiel kommen. Aber das wird jeder Anwender für sich selbst entscheiden können.

Sie sollten aber auf alle Fälle die Finger von anderen Desktop-Umgebungen lassen (Cinnamon und dergleichen) wenn Sie mit Unity arbeiten. Wer Unity nicht mag, sollte sich von Anfang an für ein anderes Ubuntu-Derivat (z.B. Mint) entscheiden. Ich habe es in virtuellen Maschinen mehrfach ausprobiert, es bringt einfach nichts. Entscheiden Sie sich für einen Desktop und bleiben Sie dann dabei. Alles andere führt über kurz oder lang zu einem völlig instabilen System. Überlegen Sie also lieber zweimal, ob Sie eine bestimmte Software wirklich brauchen und führen Sie vor allen Dingen nicht blindlings alle Code-Schnipsel aus, die Sie in irgendwelchen Blog-Beiträgen finden.

Upgrade von älteren Versionen

Die Neuerungen in Ubuntu 13.10 sind nicht so weltbewegend, daß ein Upgrade in jedem Falle notwendig ist. Wer besipielsweise die LTS Version Ubuntu 12.04 einsetzt und ein stabiles Arbeitspferd haben möchte, auf das er sich verlassen kann, sollte nicht upgraden und auf die nächste LTS Version warten. Wer allerdings experimentierfreudig ist (wie ich) wird natürlich alles Neue sofort ausprobieren wollen.

Die Installation geht reibungslos vonstatten. Allerdings installiere ich bei einem Distributions-Upgrade immer das ganze System neu, statt ein Upgrade über das Internet durchzuführen. Im Endeffekt geht das schneller. Ich kopiere mein Home-Verzeichnis auf eine externe Festplatte, zusammen mit den Einstellungen der Softwarepakete (die Sie immer in versteckten Verzeichnissen Ihres Home-Verzeichnisses finden), downloade die DVD mit dem neuen Release und installiere von dieser DVD mit der Option, alles zu löschen und neu zu installieren. Der ganze Vorgang dauert nicht länger als eine Stunde, ist aber nur für jemanden geeignet, der mit Gewissheit weiß, was er vorher kopieren muß und was nicht.